Theophanu-Gedenken in Köln
Samstag, 11.06.2016

An ein Stück großer Geschichte unseres Landes wird bald beim Gedenken an Kaiserin Theophanu in der Kölner Kirche St. Pantaleon erinnert. Sie starb am 15. Juni 991. Und Studentinnen an der Uni Köln fanden: Eine tolle Namensgeberin für unseren Verein ...
INFO: Theophanu, geboren um 960 im Oströmischen Reich, war Nichte des oströmischen Kaisers Johannes I. Tzimiskes. Als Frau von Kaiser Otto II. wurde sie für elf Jahre Mitkaiserin des römisch-deutschen Reiches, für sieben Jahre Kaiserin und gilt als eine der einflussreichsten Herrscherinnen des Mittelalters. Ihrem minderjährigen Sohn Otto III. sicherte sie den Thron und setzte sich mit Erfolg gegen ihren Schwager Heinrich den Zänker und ihre Schwiegermutter Kaiserin Adelheid durch. Zu ihren zahlreichen Stiftungen gehört u.a. das Westwerk der Kölner Kirche St. Pantaleon. Für die älteste und größte der zwölf großen romanischen Kirchen Kölns brachte sie die Reliquien des Heiligen aus Byzanz mit. Auch der Nikolauskult wurde maßgeblich durch sie gefördert. Sie starb mit 39 Jahren am 15. Juni 991 in Nimwegen.
Über 800 Jahre lang wurde in ihrer Stiftung St. Pantaleon, in der sie nach ihrem Wunsch begraben liegt, an ihrem Todestag eine jährliche Gedenkmesse gefeiert. Nach dem Abbruch der Tradition durch die Aufhebung der Benediktinerabtei durch Napoleon 1803 nahm die Pfarrgemeinde 1991 zum 1000. Todestag die Tradition wieder auf. So findet an ihrem aus weißem griechischem Marmor gefertigten Sarkophag im Westwerk der Kirche eine Eucharistiefeier für die Einheit der Christen in Ost und West statt. Ihre kirchliche Einheit war 1054 auseinandergebrochen und erst 1965 wurden die gegenseitigen Exkommunikationen durch Papst Paul VI. (Rom) und den Patriarchen Athinagoras (Konstantinopel) aufgehoben.
Das diesjährige Gedenken an die „berühmteste Migrantin Kölns“, so das Programm der diesjährigen Feier, begann am Donnerstag, 9. Juni, mit einem Vortrag von Hans Gerd Gervelding im Pfarrsaal der Gemeinde (Am Pantaleonsberg 16, 50676 Köln). Am Mittwoch, 15. Juni, wird um 18.30 Uhr in St. Pantaleon zu einer feierlichen Eucharistiefeier für die Einheit der Christen in Ost und West eingeladen. Dem anschließenden orthodoxen Totengedächtnis (Mnemosynon) am Grab der Kaiserin folgt ab 20 Uhr im Pfarrsaal ein interkultureller Austausch mit Beisammensein und Begegnung.
Besonders musikalisch wird es in der Kirche am Sonntag, 19. Juni, 16 Uhr, mit einem Orgelkonzert von Irene di Ruvo (Mailand) mit Werken von Frescobaldi, Buxtehude und Bach und am Donnerstag, 23. Juni, 12.45 Uhr) mit Musik aus dem 14. Jahrhundert und Kompositionen aus dem 21. Jahrhundert. Der „Festsommer 2016“ schließt am Freitag, 24. Juni, mit einer dem Thema „Flüchtlinge“ gewidmeten Filmnacht im historischen Kreuzgang unter freiem Himmel (ab 20 Uhr, Innenhof St. Pantaleon) und mit dem Pfarrfest am Sonntag, 26. Juni (10 Uhr Familienmesse mit Prozession; 12-17 Uhr Pfarrfest im Innenhof St. Pantaleon. Mehr: http://www.sankt-pantaleon.de/aktuell/festsommer.html
W.K.St.V. Unitas Theophanu zu Köln
Der Wissenschaftliche katholische Studentinnenverein (W.K.St.V.) Unitas Theophanu ist der einzige Studentinnenverein unter den 14 katholischen Studentenvereinigungen in der Universitätsstadt Köln. Er entstand ab 2001 aus dem von Hausbewohnerinnen des Kölner Studentenheims Unitas gegründeten „Frauenforum Unitas (FFU)“. Am Dreikönigstag 2004 rief die Gruppierung im Kölner Unitas-Haus einen eigenen Verein ins Leben und wählte die mittelalterliche Kaiserin Theophanu zur Namensgeberin. Durch Beschluss der 127. Unitas-Generalversammlung in Hamburg wurde der Verein als sechster Studentinnenverein des ältesten katholischen Studentenverbands in Deutschland aufgenommen (Gründung: 1855). Damit verpflichteten sich die Mitglieder wie die übrigen rund 40 Vereine auf die Unitas-Prinzipien „virtus, scientia, amicitia“ (Glaube, Wissenschaft, Freundschaft), die Pflege so genannter Wissenschaftlicher Sitzungen und den Lebensbund.
Artikel: „Viel Herz: Unitas Theophanu feierte 10. Stiftungsfest am 10.-12. Januar 2014“