Tot wie Robert Blum

von Dr. Christof Beckmann

Donnerstag, 09.11.2023

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Am 9. November: Angriff auf die jüdischen Synagogen 1938, Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann 1918, oben rechts: Robert Blum, Gemälde von August Hunger um 1845, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

„Tot wie Robert Blum“ – diese lange gebräuchliche Redewendung erinnerte an einen glühenden Demokraten aus Köln, der vor genau 175 Jahren erschossen wurde. Ihm ist ein eigener Gedenkraum in der Villa Bellevue des Bundespräsidenten gewidmet. ...

INFO: Der 9. November hat eine besondere Bedeutung in der deutschen Geschichte: Er markiert mit dem Waffenstillstand von Compiègne das Ende des 1. Weltkriegs 1918 und die Ausrufung der Republik am 9.11.1918 durch Philipp Scheidemann. Am 9.11.1923 scheiterte der Hitler-Ludendorff-Putsch in München, am Vorabend des 9. November 1939 der geplante Bombenanschlag des Handwerkers Georg Elser auf Hitler. 50 Jahre später, am 9. November 1989, fiel die deutsch-deutsche Grenze mit ihrer Mauer.

Verschwunden aus der Gedenkkultur ist der 9. November 1848 mit der standrechtlichen Erschießung des aus Köln stammenden Politikers, Publizisten, Verlegers und Dichters Robert Blum: Die Hinrichtung des republikanischen Parlamentsabgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung war eine offene Kampfansage der Vertreter der Monarchie gegen das aus der bürgerlichen Märzrevolution hervorgegangene erste demokratisch gewählte gesamtdeutsche Parlament.

Mehr zu Robert Blum im Internetportal Rheinische Geschichte: Hermann Josef Scheidgen (Köln), Robert Blum, Revolutionär (1807-1848); Vorstellung der Robert-Blum-Briefmarke in Schloss Bellevue, 2. November 2021, Einweihung des Robert-Blum-Saals mit Kunst zur deutschen Demokratiegeschichte in Schloss Bellevue, 9. November 2020

Donnerstag, 09.11.2023