Touristenseelsorge an Nord- und Ostsee
Dienstag, 02.08.2022
In vielen Urlaubsregionen, gerade auch an den Küsten von Nord- und Ostsee, gibt es Touristenseelsorge. Nachdem wegen Corona viele pausiert haben, sind sie nun wieder im Einsatz, so etwa auch auf Sylt oder in Eckernförde an der Ostsee ...
INFO: Die Kirchen sind an vielen Ferienorten an Nord- und Ostsee mit eigenen Angeboten präsent. Seelsorger bieten Strandgebete, Morgenandachten und meditative Spaziergänge an. Zugleich haben sie ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Gäste: So feiert am Strand des Ostseebads Eckernförde etwa der katholische Seelsorger Georg Hillenkamp zusammen mit seinen evangelischen Kollegen jeden zweiten Freitag einen Gottesdienst. Dafür steht ein zur Kirche umgebauter Schäferwagen aus Holz bereit. Einmal in der Woche bietet er zudem einen spirituellen Spaziergang sowie Kirchenführungen an. „Urlaub ist eine Auszeit, aber auch eine Stresszeit, weil die Rollen nicht mehr klar sind“, sagt Hillenkamp. Genau da setze die Arbeit der Tourismusseelsorge an. „Die Leute kommen und erzählen uns die intimsten Geschichten, weil sie wissen, dass sie uns nach ihrem Urlaub nie wieder sehen werden.“ Ein Pfarrgemeinderatsvorsitzender habe ihm etwa von seinen Glaubenszweifeln erzählt. Andere hätten von ihren Sorgen angesichts des Ukraine-Kriegs und der Klimakrise berichtet. „Es gibt ein ganz großes Bedürfnis nach Trost.“
Auf den nordfriesischen Inseln Sylt, Amrum und Föhr leitet die katholische Seelsorgerin Ute Große Harmann regelmäßig Morgen- oder Mittagsimpulse, Andachten und meditative Spaziergänge. Im Mittelpunkt steht eher Persönliches - „vom Smalltalk bis zur Trauerbegleitung“. Auch gebe es immer mehr Alleinreisende, die das Gespräch suchten, sagt Große Harmann. „Manchmal setze ich mich einfach in eine unserer Kirchen oder an den Strand, und die Menschen kommen.“ Im ostfriesischen Norddeich feiert die katholische „Seelsorge am Meer“ des Bistums Osnabrück in diesem Jahr erstmals einen Gottesdienst für Menschen und ihre Haustiere. Darüber hinaus gibt es in einer Kirche in Norden sowie an einem Kirchenstrandkorb in Norddeich eine „Tüte Urlaub“ zum Mitnehmen. Darin sind zum Beispiel Bastelideen oder Bibelgeschichten enthalten. (KNA) Mehr: https://www.erzbistum-hamburg.de/Urlaub-fuer-Leib-und-Seele_Tourismusseelsorge-an-Nord-und-Ostsee
Tourismusprojekt „Kirche ERFAHREN“ in Eckernförde und Umgebung: Die katholische Pfarrei Sankt Ansgar (Eckernförde) will den Besuchern der Region, aber auch allen anderen Interessierten, die Kirchen in der näheren Umgebung von Eckernförde näherbringen. Da gibt es viel zu erzählen und zu zeigen. Die angemeldeten Teilnehmer können die Kirchen besichtigen und erfahren viel über ihre Entstehung und Bedeutung. Aber es werden auch manche „Geschichten in der Geschichte“ zu Gehör kommen. Start ist am Dienstag, den 7. Juni und dann jeden folgenden Dienstag.
Gemeindereferent Georg Hillenkamp ist in der Region Eckenförde mit der Urlauberseelsorge beauftragt. Ökumenisch verbunden beteiligen sich Gemeindemitglieder aus St. Peter und Paul in den Angeboten der Schäferwagenkirche des ev. Kirchenkreises. Hier sind Einheimische wie Urlauber eingeladen, die Schäferwagenkirche am Eckernförder Strand kennenzulernen, zu besuchen und natürlich am Programmangebot teilzunehmen. Das Programm für 2022: https://www.kkre.de/fileadmin/download/Tourismuskirche/Schaewaki_quadratisch_neu.pdf.
Kontakt: Tourismusseelsorger Georg Hillenkamp, Tel. 0170 / 3648699, Mail: hillenkamp@pfarrei-sankt-ansgar.d, Internet: www.pfarrei-sankt-ansgar.de.