Üben – 7 Wochen ohne Stillstand
Montag, 21.02.2022
Gitarre spielen, Einrad fahren - Es soll ja knapp 10.000 Übungsstunden dauern, bis man in einer Sache perfekt ist. Zum Glück muss man längst nicht so lange üben, um einfach nur Spaß an einer Tätigkeit zu bekommen. Der Trick ist: Einfach anfangen.
Im heutigen Beitrag stellt Sandra Sternke-Menne die Fastenaktion der Evangelischen Kirche in Deutschland vor. Dabei geht’s nämlich ums Üben. Die Fastenzeit beginnt an Aschermittwoch und dauert bis Ostern. Sie erinnert an die vierzig Tage und Nächte, die Jesus nach seiner Taufe in der Wüste verbrachte und fastete.
Auf der Internetseite www.7wochenohne.evangelisch.de wird das Fasten so erklärt: „In der Sphäre zwischen Leben und Tod, beim Trauern oder in Lebensgefahr wurde gefastet – vornehmlich in Sack und Asche. Aber auch zu Gerichtsprozessen, an der Grenze von Recht und Unrecht, enthielt man sich der gewohnten Speisen. Und wer sich an Gott wenden will, bereitet sich mitunter in einer Fastenzeit darauf vor.
In diesem Sinne bedeutet Fasten, Gott gegenüber eine fragende Haltung einzunehmen und zu hören, was er zu sagen hat. Im Verzicht der Fastenzeit lebt die Erinnerung daran, dass wir es nicht immer allein und selber am besten wissen, was gut für uns ist.
Probehalber etwas anders zu machen – auch wenn es schwer fällt – kann die Entdeckung mit sich bringen, dass es anders besser sein könnte. Eine Weile das zu vermeiden, womit wir sonst viel Zeit verbringen und uns besonders im Wege stehen, das setzt Kräfte frei.“
Und das geht auch wunderbar mit der Einübung einer neuen Tätigkeit. Einfach mal den gewohnten Alltag bewusst unterbrechen. Gar nicht unbedingt mit Verzicht, sondern etwas anderes machen. Etwas einüben. Und das jeden Tag ein bisschen mehr – das macht Freude und fordert heraus.