Vorsicht beim Sexting!
Dienstag, 09.02.2016
Alle sind lustig und die Verkleidung ein Gesamtkunstwerk. Dann noch ein Gläschen hier und ein Gläschen da. Und die Kamera immer dabei. Das ist schon einen Post wert. Ohne den Moralapostel spielen zu wollen, ein bisschen mehr Vorsicht ist angebracht!
Der nordrhein-westfälische Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) ruft die Jecken vor den närrischen Tagen zu Vorsicht beim Veröffentlichen von Schnappschüssen im Internet auf. "Hat das närrische Treiben am Aschermittwoch ein Ende, bleiben die Millionen Fotos der Feiernden oft im Netz", erklärte Kutschaty. Jeder, der ein Foto ins Internet stelle, müsse sich klarmachen, welche Verbreitung es erlangen könne. "Nicht jede Verkleidung ist so gut, dass man den Jecken darunter nicht mehr erkennt."
Kutschaty verwies auf die unklare Rechtslage bei der Frage, wann Fotos aus dem Internet gelöscht werden müssen. Damit müssten sich oftmals Gerichte befassen. "Unser Recht stammt noch aus der Kaiserzeit, die zwar den Karneval, nicht aber die millionenfache Verbreitung von Fotoaufnahmen in sozialen Netzwerken kannte", sagte der Justizminister. Das Bürgerliche Gesetzbuch müsse daher an die digitale Zeit angepasst werden.
Der SPD-Politiker rief Internetnutzer dazu auf, sich noch bis Aschermittwoch an der Online-Befragung www.digitaler-neustart.de zu beteiligen. Dort könnten Bürger mitteilen, ob und in welchen Bereichen sie sich einen stärkeren Schutz ihrer Persönlichkeitsrechte wünschen.
Die Vorsicht beim Veröffentlichen von Fotos via Internet gilt nicht nur für die Karnevalszeit.