Wärmer – heller – menschlicher!

Sprücheklopfer sind zwar selten sprachlos und auch recht unterhaltsam – kommt ihnen doch immer ein passender Spruch über die Lippen. Doch allein der rechte Spruch zur rechten Zeit tut's freilich nicht. Es müssen auch Taten folgen.

Wir wollen mehr Demokratie wagen (Willy Brandt). Ich bin ein Berliner (John F. Kennedy). Ich habe einen Traum (Martin Luther King). Es gibt sie, große Worte, die sich eingeprägt haben. Berühmte Reden, die etwas bewegt und sich ins kulturelle Gedächtnis gebrannt haben.

Auch Jesus hat eine Rede gehalten, die Berühmtheit erlangt hat: Die Bergpredigt, abgedruckt in der Bibel, im Matthäusevangelium, ab Kapitel 5. Besonders der Anfang seiner Rede hat auch 2000 Jahre später nichts an Kraft verloren, die Seligpreisungen. Hier ein kleiner Auszug:

Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.

Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.

Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.

(Matthäus 5,4-6)

Der Autor und Journalist Jürgen Werth schreibt in seinem Büchlein „Das Geheimnis der Seligpreisungen“:

„Nein, diese Sätze passen nicht ins Regelwerk unserer Welt. Sie entsprechen so gar nicht den kleinen und großen Erfahrungen unseres Alltags. Kann man so leben? Kann man so über-leben? Gibt es irgendeinen, der so lebt? Wenigstens einen? Wir ahnen: Die Welt sähe anders aus, wenn man so leben würde. Wärmer. Heller. Menschlicher.“ (S.13)

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