Was nicht glücklich macht, kann weg?

von Margret Wand

Samstag, 10.10.2020

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Ist Unglückvermeidung die richtige Strategie

´Was nicht glücklich macht, kann weg.´ Dieser Spruch lässt Magret Wand nicht los. Stimmt das wirklich? Aber wie ist das praktisch: Der Partner, der schon seit drei Tagen schlechte Laune hat - kann weg?

Die Kinder, die auch bei der xten Ermahnung noch nicht aufräumen – können weg? Die Freundin, die sich seit Wochen nicht gemeldet hat – auch sie kann weg?

Was macht denn glücklich? Was ist Glück? Im Duden steht:

Eine angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat. Ein Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung.

Seit einiger Zeit wird jährlich ein Glücksatlas veröffentlicht. Da kann man dann nachlesen, wo die Menschen am glücklichsten sind. Ob sie dafür etwas wegwerfen und was genau, steht allerdings nicht da. Oder ob sie vielleicht viel Schokolade oder Bananen essen? Das soll nämlich auch glücklich machen. Ein Ausspruch von Franz von Assisi offenbart eine andere Definition von Glück:

Glücklich der Mensch, der seinen Nächsten trägt in seiner ganzen Gebrechlichkeit, wie er sich wünscht, von jenem getragen zu werden in seiner eigenen Schwäche.

Da wird jemand als glücklich angesehen, der nichts wegwirft, sondern sich etwas auflädt: Die Schwächen, die Unzulänglichkeiten, die Sorgen eines anderen. - Also, was nicht glücklich macht kann weg?

Da mache ich nicht mit.

Samstag, 10.10.2020