Wenn das Böse erschossen wird
Mittwoch, 24.08.2016
Krimis leben davon: Ein Schussgefecht zwischen Gangstern und Polizei. Das Publikum atmet auf, wenn die Guten gewinnen und die Bösen außer Gefecht gesetzt werden. Manchmal hat es im Krimi noch ein Nachspiel, nämlich, ob der Gute in Notwehr gehandelt hat.
Aber im wirklichen Leben ist da noch mehr. Die Polizeiseelsorgerin Hilda Maria Schneider kennt solche Situationen und betreut betroffene Polizisten. Die oft quälende Frage danach, warum etwas geschehen ist, können auch Seelsorger nicht beantworten. Sie versuchen aber den Betroffenen durch viele geduldige Gespräche dabei zu helfen, mit dem schrecklichen Geschehen besser klarzukommen, zum Beispiel so:
Neulich begleitete ich einen Polizisten nach Schusswaffengebrauch, der selber schwer verletzt worden ist, von einem Amokläufer. Als Polizist kann er nicht mehr tätig sein durch seine Verletzung. Er ist in eine tiefe Krise gestürzt mit Depressionen und hat aber jetzt den Weg herausgefunden, indem er anderen hilft. Im Kriseninterventionsteam kümmert er sich um Kollegen, die Schusswaffengebrauch hatten. Durch die Verbindung mit den anderen Polizisten, die ähnliches erlebt haben, sind richtige Freundschaften entstanden, das wäre ohne das tragische Schicksal nie geschehen.