Zum Reparieren ins Café!
Donnerstag, 13.08.2015
Das Bügeleisen wird nicht mehr richtig heiß. Lohnt sich eine Reparatur noch? Oder besser gleich wegwerfen und neu kaufen? In vielen Städten in NRW gibt es eine weitere Möglichkeit: Ein Café, in dem repariert wird.
Margret Wand besuchte eins in Lennep, das von der Diakonie initiiert wurde. Jede Bundesbürgerin und jeder -bürger produziert im Schnitt über 450 Kilogramm Müll im Jahr. Mehr als 37 Millionen Tonnen fallen dadurch jährlich an. Um nachhaltig einen gesunden Umgang mit ökologischen und ökonomischen Ressourcen zu befördern, entstehen aktuell deutschlandweit Reparaturen-Cafés. Reparaturen-Cafés fördern auch das soziale Miteinander im Gemeinwesen: Im Gegensatz zur herkömmlichen Dienstleistung verstehen sich Reparaturen-Cafés als ehrenamtliche und nachbarschaftliche Treffen, bei denen die Besucher gemeinsam mit Fachleuten unentgeltlich ihre defekten Gegenstände reparieren. Neben der Förderung des Prinzips „Hilfe zur Selbsthilfe“ wird durch das gemeinsame Reparieren auch ein Beitrag zur „sozialen Interaktion“ und somit zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben geleistet.
Ob elektronische Geräte wie Lampen oder Radios, ob Fahrräder oder Kleidungsstücke – jeder soll die Möglichkeit haben, defekte Gegenstände unter praktischer Anleitung vor der Mülltonne zu retten. Werkzeug ist vorhanden, Ersatzteile müssen bei Bedarf kostenpflichtig bestellt werden. Dafür sind Beratung und Reparaturanleitung kostenlos.
Das „Reparaturen-Café“ sieht sich nicht als Konkurrenz für Handwerk oder Einzelhandel. Im Gegenteil: "Wir werben für Qualität und weisen auf Fachbetriebe hin, falls eine Reparatur erfolglos oder nicht möglich sein sollte." heißt es dazu im Internet.