Pressemitteilung

Weltmissionsmonat: Neues missionarisches Zeitalter

Von Christof Beckmann (kath.) - „Mission is possible“, meinte Tom Cruise. Und sie ist das Wesen der Kirche überhaupt, sagte Papst Leo kürzlich. Zum Sonntag der Weltmission morgen ein Blick auf eine Kirche in Bewegung …

  • 25.10.2025
  • Christof Beckmann (Redaktionsleiter)


INFO: Im Monat der Weltmission Oktober steht das gemeinsame Handeln für christliche Solidarität weltweit im Mittelpunkt. Unter dem an das Motto des laufenden Heiligen Jahres angelehnten Leitwort “„Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ (vgl. Röm 5,5) wird das Schicksal der Menschen im Bürgerkriegsland Myanmar beispielhaft in den Vordergrund gestellt. Denn seit dem Militärputsch am 1. Februar 2021 führt die Armee dort Krieg gegen die eigene Bevölkerung, in den Gebieten der indigenen Minderheiten bombardiert die Luftwaffe ganze Dörfer, Häuser werden niedergebrannt, Zivilisten willkürlich verhaftet oder getötet. Besonders betroffen sind ethnische Minderheiten, darunter viele Christinnen und Christen. Kirchliche Einrichtungen wie Kirchen, Krankenstationen und Gemeindezentren werden gezielt zerstört.

Durch das schwere Erdbeben und die Zerstörungen im März 2025 leiden die Menschen in Myanmar sogar doppelt: Viele haben alles verloren, rund drei Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Die humanitäre Lage ist katastrophal: Viele leben unter schwierigsten Bedingungen in provisorischen Unterkünften, ohne ausreichenden Zugang zu Nahrung, sauberem Wasser oder medizinischer Versorgung. Doch das Volk kämpft weiter für ein demokratischen Myanmars und die Kirche steht an der Seite der Menschen: Die Flüchtlinge, vor allem ältere Menschen, Frauen und Kinder, müssen mit sauberem Wasser, Lebensmitteln, Hygieneartikeln sowie Zeltplanen für provisorische Unterkünfte versorgt werden.

Monat der Weltmission: Der Monat der Weltmission wurde am 28. September 2025 offiziell mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Bonifatius in Essen-Huttrop mit Bischof Franz-Josef Overbeck eröffnet. Für die Arbeit in den Gemeinden wurden liturgische Bausteine “ für Gottesdienste oder Andachten vorbereitet und Ideen zu Aktionen “ vor Ort vorgestellt. Spenden zur Aktion Hoffnung für Myanmar” “ können auch online geleistet werden.

Weltmissionssonntag: In diesem Jahr findet die Kollekte zum Weltmissionssonntag am 26. Oktober 2025 statt. Sie ist die größte globale Solidaritätsaktion der Katholiken. Gläubige in mehr als 100 Ländern spenden dann für die Arbeit der etwa 1.100 ärmsten Diözesen der Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien. Diese Diözesen finanzieren daraus ihre Ausbildung, Seelsorge und Infrastruktur mit. Der Sonntag der Weltmission findet weltweit am vorletzten, in Deutschland am vierten Sonntag im Oktober statt und wird von den Päpstlichen Missionswerken in über 100 Ländern ausgerichtet. In Deutschland organisieren die Internationalen Katholischen Missionswerke missio Aachen und München den Sonntag der Weltmission.

Kontakt: missio – Internationales Katholisches Missionswerk e.V., Goethestr. 43, 52064 Aachen, Tel. 0241 / 7507-00, Fax 0241 / 7507-335, Vorstand: Pfarrer Dirk Bingener (Präsident), Dr. Gregor von Fürstenberg (Vize-Präsident), Spendenkonto: missio Aachen, IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22, BIC GENODED1PAX, Zustiftung: Stiftung pro missio, IBAN DE49 3706 0193 0000 1040 00, BIC GENODED1PAX, Internet: www.missio-hilft.de, www.bedraengte-christen.de.

Papstvideo zur Weltmission: „Missionare der Hoffnung unter den Völkern“ ist das Leitwort, das Papst Franziskus für die Botschaft zum diesjährigen Weltmissionssonntag gewählt hatte. Es ist das auch Thema eines Videos, das in etwa 20 Sprachen auf dem YouTube-Kanal der der Päpstlichen Missionswerke verfügbar ist. Bilder aus Ländern aller Kontinente zeigen Missionare und Missionarinnen, die zeigen, was es bedeutet, an den verschiedensten Orten und in den komplexesten Situationen Hoffnung zu schenken und zu vermitteln. Papst Leo XIV. betont, dass die Kirche selbst mit all ihren Mitgliedern immer mehr dazu aufgerufen sei, „eine missionarische Kirche zu sein, die ihre Arme der Welt öffnet, das Wort verkündet … und zum Sauerteig der Eintracht für die Menschheit wird“ (s. Predigt in der Messe zum Beginn des Pontifikats, 18. Mai 2025). Papst Leo ruft dazu auf, „Missionare der Hoffnung unter den Völkern zu sein“.

Global Video for Mission Month 2025Pontificie Opere Missionarie

„Neues missionarisches Zeitalter“: Heute „bricht in der Geschichte der Kirche ein neues missionarisches Zeitalter an“, erklärte Papst Leo XIV. am 5. Oktober 2025 in der Predigt bei der Messe zum Jubiläum der Missionswelt und der Migranten. Es sei an der Zeit, „mit Freude“ und „am Grab des Apostels Petrus“ erneut zu erkennen und zu verkünden, dass „die ganze Kirche missionarisch ist“. Auch Papst Franziskus habe wiederholt betont, dass an der Zeit sei, „dass wir alle uns in einen ‚Zustand ständiger Mission‘ versetzen“. Die missionarische Berufung, so der Papst, „entsteht aus dem Wunsch, allen die Freude und den Trost des Evangeliums zu bringen, insbesondere denen, die ein schwierigen und leidvollen Situation befinden“. Dabei denke er vor allem an „die Brüder und Schwestern Migranten, die ihre Heimat und oft auch ihre Angehörigen verlassen mussten, die Nächte voller Angst und Einsamkeit erlebt sowie Diskriminierung und Gewalt am eigenen Leib erfahren haben“.

Der Glaube sei „eine sanfte Kraft“, und „drängt sich nicht mit Macht und auf außergewöhnliche Weise auf; ein Glaube wie ein Senfkorn genügt, um Unvorstellbares zu vollbringen (vgl. Lk 17,6), denn er trägt die Kraft der Liebe Gottes in sich, die Wege zur Erlösung eröffnet“. Dieses Heil werde Wirklichkeit, wenn „wir uns persönlich einsetzen und uns mit dem Mitgefühl des Evangeliums der Not unserer Mitmenschen annehmen“; und es „wächst langsam, wenn wir zu „unnützen Knechten“ werden, das heißt, wenn wir uns in den Dienst des Evangeliums und unserer Brüder und Schwestern stellen, ohne unsere eigenen Interessen zu verfolgen, sondern nur, um die Liebe des Herrn in die Welt zu tragen“. (Fides News, 06-10-2025)

Mit Blick auf das „neue missionarische Zeitalter“, bat Papst Leo „um eine neue missionarische Zusammenarbeit zwischen den Kirchen. Zugleich sei „jeder Missionar, der in andere Länder aufbricht, aufgerufen, sich mit heiligem Respekt in die die Kulturen, denen er begegnet, hineinzubegeben, alles Gute und Edle, das ihm begegnet, zum Guten zu lenken und die Prophetie des Evangeliums dorthin zu tragen“. Dabei wandte er sich insbesondere an die europäische Kirche, deren zahlenmäßiger Rückgang besonders deutlich zu spüren sei, so der Papst: „Heute braucht es einen neuen missionarischen Elan, es braucht Laien, Ordensleute und Priester, die bereit sind zum Dienst in den Missionsländern, es braucht neue Angebote und Erfahrungen, die eine Berufung wecken können, insbesondere in den Jugendlichen“. (Fides 5/10/2025)

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Dies ist ein Beitrag der katholischen Redaktion KiP-NRW für die Verkündigungssendung "Augenblick mal" im NRW-Lokalfunk. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Chefredakteur Dr. Christof M. Beckmann | Redaktion KiP-NRW | 0208 - 46849961 | Mail: beckmann@kip-nrw.de
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